Heute mit Gast:
Tjark, Marcus, Stefan, Dimi
Notizen:
Themen der heutigen Folge:
1. Menschenrechte: Universell oder kulturell-spezifisch?
2. Kurzer Bericht aus dritter Hand von der DVRW/IAHR-Tagung in Erfurt
3. Diskussion um die Standorte der Religionswissenschaft in Deutschland
Wir sind wieder vollzählig! Und mit Gast. Und mit Überlänge. Da wir uns einen Philosophen eingeladen haben, geht es abstrakter zu, als bisher.
Tjark stellt uns seine Bachelor-Arbeit vor. Der Titel lautet: Über die Vereinbarkeit der arabisch/islamischen Menschenrechtserklärungen mit den internationalen Menschenrechten.
Da das Thema zunächst komplex erscheint, hilft die Struktur, die Tjark seinem Vortrag gibt: zunächst widmet er sich der historischen Genese der allgemeinen Menschenrechte (auch „westliche“ Menschenrechte genannt), kritisiert sie kurz und geht dann auf die (Gegen-) Entwürfe der arabisch-islamisch geprägten Menschenrechte ein, namentlich die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte im Islam von 1981, die Kairoer Erklärung der Menschenrechte im Islam aus dem Jahr 1991 sowie letzten Endes die Arab Charter on Human Rights von 2004. Da in den drei letztgenannten die Scharia als Grundlage genannt wird, unternimmt Tjark einen Exkurs in die islamische Rechtsprechung, die wir alle sehr interessant finden und gern mehr darüber wüssten und redeten. Zum Schluss vergleicht er beide konkurrierenden Menschenrechtserklärungsansätze und gibt ein Fazit.
Im Anschluss an diesen interessanten Vortrag berichtet Marcus kurz von der DVRW/IAHR-Tagung Anfang September 2015 in Erfurt. Dort hat sich der Arbeitskreis Evangelikale, Pentekostale und Charismatische Bewegungen (AK EPCB) etabliert (Marcus war fälschlicherweise davon ausgegangen, dass er sich dort gegründet hatte) und wir befinden, dass EPCB ein spannendes, vielversprechendes Thema sind.
Ebenso erwähnt Marcus den Dissertationspreis der DVRW.
Zu guter Letzt wollten wir noch den Anstoß aus Yggdrasill aufnehmen, und in Reaktion auf das Radiointerview (direkt anhören) mit Prof. Hartmut Zinser im Deutschlandfunk und den nachfolgenden Austausch in der E-Mail-Liste eine Diskussion um die Studienstandorte der Religionswissenschaft in Deutschland führen. Zentralisierung mit großen Instituten auf der einen Seite vs. Vielfalt und Traditionsbewusstheit durch Erhalt vieler kleiner Standorte.
Literatur bzw. Weblinks zum Thema Menschenrechte:
DUNCKER, ANNE. 2006. Menschenrechte im Islam, Eine Analyse islamischer Erklärungen über die Menschenrechte. Wissenschaftlicher Verlag, Berlin.
PARET, RUDI. 2014. Der Koran. Kohlhammer, Stuttgart.
ROHE, MATTHIAS. 2009. Das islamische Recht. C.H. Beck, München.
Genannte Themen: Menschenrechte, UNO, Islam, Scharia, Rechtsprechung, Jurisprudenz, Kulturrelativismus, DVRW-Tagung, IAHR, Erfurt, Yggdrasill, Standorte der Religionswissenschaft
Quellennachweis Intro: MTA International German Studios: Im Fokus der Muslima – Islam und Menschenrechte – Ist dies vereinbar?; AfD im Europäischen Parlament: Hans-Olaf Henkel (AfD): In 55 der 57 islamischen Länder werden Menschenrechte missachtet; Islam Net Info: Human Rights in Islam – LECTURE – Sh. Hussain Yee – PCS